Karlsplatz (Karlovo náměstí)
Der Karlsplatz (Karlovo náměstí) in der Prager Neustadt bildete im Mittelalter und in der Neuzeit deren administratives und wirtschaftliches Zentrum und war der wohl größte Marktplatz Europas. Seine zentrale Funktion hat erst in jüngerer Zeit der Wenzelsplatz übernommen. 1848 wurde er in Karlsplatz umbenannt und zwischen 1843 und 1863 als Park gestaltet. Aus dieser Zeit sind noch zahlreiche alte Bäume wie Linden, Platanen oder Kastanien erhalten.
Anlage des Platzes nach 1348
Mit der Anlage der Prager Neustadt nach 1348 ließ König Karl IV. durch Verbreiterung einer über die Prager Kleinseite, eines im frühen Mittelalter bedeutenden Umschlagplatzes des Sklavenhandels verlaufenden Fernhandelsstraße den Viehmarkt (heute Dobytčí trh) anlegen. Mit einer Ausdehnung von rund 550 x 150 Meter war dieser lange Zeit der größte Platz Europas. Er diente hauptsächlich dem Vieh-, Fisch-, Holz- und Kohlenhandel. Dem Handel mit Pferden und Waffen diente der ebenfalls in dieser Zeit an der Grenze zur Altstadt angelegte Roßmarkt, der später in Wenzelsplatz umbenannt wurde. Die damit verbundene wirtschaftliche Entwicklung der entstehenden Stadt Prag führte 1348 zur Gründung der Karls-Universität Prag.
Auf dem Viehmarkt waren ursprünglich zwei lange Reihen von Markthallen geplant, sie konnten aber anscheinend nur teilweise vollendet werden. Sie sind in der Art einer Basilika mit einem durch Obergaden belichteten Mittelschiff errichtet worden, die durch mindestens einen Quergang verbunden waren und dienten wahrscheinlich dem Fischhandel. Der Getreidehandel wurde mit der Zeit in die beiden den Markt rechtwinklig kreuzenden Gassen verlegt, die danach die Namen Korngasse (heute Žitná ulice) und Gerstengasse (heute Ječná ulice) erhielten.
t:source: http://cs.wikipedia.org/wiki/Karlovo_náměstí_(Praha)